Morgens halb zehn in Australien

Langsam wird es warm im Zelt. Die Sonne brennt auf die Plane und erwärmt das Zelt innerhalb von Sekunden auf 35 Grad. Egal die Natur ruft eh… Also raus, die Leiter runter und in die Sandalen schlüpfen. Ach verdammt, vergessen die Schuhe vorher zu kontrolliert. Glück gehabt, ausnahmsweise mal nichts drin. Die Camping ground Toilette ist nicht weit. Zunächst am Cricketfeld mit dem kurzen Rasen vorbei. Da steht jemand etwa drei Meter entfernt. Er wird etwas von einem Baum verdeckt. Ein nuscheliges „Good morning“ kommt über meine Lippen. Ach nee war nur ein großes Kangoroo. Unbeirrt frist es weiter. Weiter geht es den Weg rauf. Uhh große Armeise, etwa zwei Zentimeter lang. Schnell den Fuß heben und sie vorbei lassen. Ich schwör sie hat mich angeschaut und kurz überlegt ob ich Futter bin. Endlich an der Toilette angekommen. Direkt am Spiegel eine 7 Zentimeter große Huntmans Spider! Ach egal, zumindest ist sie nicht giftig und eigentlich sogar eine eher kleine Vertreterin ihrer Art. Lebend an der Toilette angekommen! Was will man mehr 🙂

Jetzt muss das mit dem Rückweg nur noch klappen und dann gibt es endlich Kaffee. Guten Morgen Australien! Und das alles ohne Knoppers. Irgendwie gewöhnt man sich doch an alles…

Wir verlassen Tuena an diesem Morgen mit weiteren 2,2 Gramm Gold. Heute geht es nach Grabben Gullen. Da soll es Saphire geben. Mal schaun ob wir was finden.

Das Mietauto

Ich hab in einem Forum gelesen, dass man seinen Leihwagen in Australien über den ADAC mieten soll. Das sei nicht nur günstiger, auch haben die in der Regel nicht die kleinen Autos da und man bekommt sehr wahrscheinlich ein Upgrade. Fazit : Glaub nicht einem Forum! Natürlich haben die kleine Autos da. Und gegen den Nissan Micra den wir fuhren, ist der VW Up ein Rolls Royce 🙂

Warten

Und wir warten weiterhin auf den Anschnallgurt. Er ist weder Montag noch Dienstag gekommen. Also hoffen wie das er heute kommt. So ist das hier eben. Gut das wir eh noch einiges vorbereiten müssen. Gestern haben wir das Auto auseinander genommen und sauber gemacht. Dabei haben wir etwa zwei Mülltüten gefüllt, 10 AUD und eine ganze Sammlung an Pfefferminze mit Oragengeschmack sowie diverse Ersatzteile, Öl, Kühlermittel und Kuechenutensilien gefunden.

IMG_20141209_112031 Anschließend waren wir einkaufen und haben das Dachzelt geordert. Das holen wir heute ab und dann kann es auch endlich zum Camping gehen. Gestern abend sind wir zu dem Autoverkäufer gefahren und haben uns nochmal alle Einzelheiten zeigen lassen. Das Auto ist eine wahre Wundertüte. Ein Traum für jeden 4wd-Fan. Also perfekt für uns 🙂 Sie hatten nicht nur ein paar sehr gute Tipps für unsere Tour, sie haben uns auch zu einer 4wd-Tour durch das High Country, die australischen Alpen, eingeladen. Das konnten wir natürlich ausschlagen 🙂

Warten…

…auf den Anschnallgurt. Ja auf den Anschnaller 🙂 Wir konnten unser Auto am Freitag leider nicht inklusive der RWC (Bestätigung eines positiven Sicherheitschecks durch den australischen TÜV) mitnehmen. Die RWC brauchen wir um das Auto auf uns umschreiben zu lasse. Einer der Gurte ist nicht mehr voll funktionsfähig und so steht er weiterhin in der KFZ-Werkstatt. Das kommt schon mal vor bei einem 16 Jahre altem Auto 🙂 Leider kommt der Neue erst am Montag Nachmittag und dann muss der auch noch eingebaut werden. Und dann ist auch noch nicht sicher, dass der Gurt wirklich passt. Es kommt schon mal vor, dass er nicht kompatibel  und dann muss ein anderer aus JAPAN bestellt werden und das dauert etwa 2 Wochen 😦 Aber so oder so können wir ihn ab Montag Abend zumindest fahren. Dann können wir unseren Mietwagen wenigstens abgeben. Auch haben wir uns nochmal für zwei weitere Nächte per airbnb.de bei anderen Gastgebern eingemietet. Wir wollen das Auto nochmal richtig durchputzen bevor wir es einrichten und ein Zelt fürs Dach (roof tent) fehlt auch noch. Wir hoffen aber weiterhin das Beste und gehen davon aus, dass wir das Auto am Dienstag auf uns umschreiben lassen können. So haben wir noch ein bisschen Zeit uns auf Flohmärkten mit allem was noch fehlt einzudecken. Gasflasche, Schaufeln, Goldwaschpfannen, Töpfe, Pfannen, Werkzeug, Wagenheber usw. Die Einkaufsliste ist lang 🙂 Das Wetter ist derzeit noch nicht so richtig gut. Wir haben hier gerade wet season. Das heißt, dass es in der Nacht und vormittags meist regnet und gewittert. Sobald die Sonne rauskommt werden aus den 15 Grad aber ganz schnell 25 🙂

Autokauf und andere Sachen

Gestern haben wir erst mal Melbourne via Straßenbahn besucht. Dort haben wir unser Konto bestätigt und noch ein paar andere Behördengänge gemacht. Danach sind wir noch ein bisschen durch die Stadt gebummelt.

Nach einer ganzen Reihe von ergebnislosen Besuchen von Autohändlern hier in Melbourne haben wir endlich unser Auto gefunden. Ein Toyota Land Cruiser und er hat erst 259.000 Kilometer runter. Das ist ja nix! Und er ist erst von 1998, also gerade eingefahren und in den besten Jahren und das Beste: die Strecke kennt er schon. Die Vorbesitzer haben vor drei Monaten mit dem Auto einen Trip durch das Outback gemacht. 🙂

Auto

Weil der Land Cruiser hier zu den beliebtesten Modellen gehört, aufgrund ihrer Verbreitung und ihre Langlebigkeit, sind diese Modelle sehr teuer. Hier bezahlt man für einen Land Cruiser von 1976 immer noch 15.000 AUD! Einige Benziner-Modelle sind auch mit Gas ausgestattet. Trotz des günstigen Gas-Preises haben wir uns dagegen entscheiden, weil man in den kleinen Dörfern im Outback kein Gas bekommt und Benzin dort deutlich teurer ist. Am Freitag holen wir dann das Auto ab und lassen es am Montag auf uns umschreiben. Und dann kann die Tour quer durchs Land endlich losgehen!

 

Herzlich Willkommen

Hervorgehoben

Getreu dem Motto „Jetzt oder nie“ wollen wir unsere letzte Chance nutzen an dem Programm Working Holiday teilzunehmen und für ein Jahr nach Australien zu gehen. Schon ein paar Jahre sind vergangen, als ich Jens das erste Mal traf und schon da waren seine ( fast ersten ) Worte: Ich will nach Australien. Etwas später kamen die Worte „Willst du mit?“ dazu 🙂 Und so wird ein lang geträumter Traum endlich Wirklichkeit.
In unserem Blog möchten wir euch die Möglichkeit geben uns bei unserer Reise quer durch den Kontinent zu begleiten und dabei unsere hoffentlich viele Höhen und wenig Tiefen mit zu erleben.

Viel Spaß beim Verfolgen wünschen euch Jens und Katharina.